Eine neue Studie aus der Fahrrad-Hauptstadt Amsterdam, zeigt das ein jedes Fahrrad ohne weiteres geklaut werden kann. Ganz egal ob zur Sicherung ein billiges oder ein robustes und teures Fahrradschloss verwendet wird. Die Methoden der Diebe werden immer raffinierter und Profis schaffen meist in unter einer Minute ein Schloss aufzubrechen, ganz egal wie sicher dieses laut Herstellerangaben sein soll. Aus diesem Grund hat sich unsere Redaktion mit der Frage aus einander gesetzt ob es heut zu Tage noch möglich ist sein Fahrrad zuverlässig zu sichern und dafür haben wir einen Test mit einem echten Profi-Dieb organisiert.
Im Internet finden sich dutzende Tracker in den unterschiedlichsten Preiskategorien. Wir haben drei Tracker für unseren Test ausgewählt. Jeweils ein Tracker aus dem billigen, mittleren und teuren Preissegment. Uns interessiert nun, was diese Tracker wirklich taugen und ob Sie einem helfen sein Fahrrad bei Diebstahl wieder zurück zu bekommen.
Um diesen Test so realistisch zu gestalten wie möglich habe Ich einen echten Profi-Dieb aus dem Darknet ausfindig gemacht. Dieser bietet in diesem weitgehend anonymen Teil des Internets seine Dienstleistungen an. Er stiehlt auf Kundenwunsch spezielle Fahrräder namenhafter Hersteller aus dem Hochpereissegment. Zu seinen Kunden zählen meist osteuropäische Großhändler, welche Ihm die Fahrräder abkaufen um Sie dann als Gebrauchtware auf illegalen Märkten Nahe der deutschen Grenze verkaufen.
Allerdings weiß Marco nicht, dass wir in unsrem Test Fahrrad GPS Tracker testen möchten. Er weiß nur das wir eine Reportage über Fahrrad Diebstahl drehen und er uns zeigen soll wie schnell er die verschiedenen Schlösser knacken kann. Des weiteren haben wir als Anreiz vereinbart, dass falls er die Schlösser knacken kann die Fahrräder behalten darf. Auf diesem Wege können wir unter realistischen Bedingungen testen, welche Tracker es tatsächlich ermöglichen das gestohlene Fahrrad wieder auffindbar zu machen.
Für unseren Test haben wir die folgenden drei Fahrrad GPS Tracker ausgewählt.
Als erstes Gerät geht der Fahrrad GPS Tracker der Marke Swisstrack an den Start. Dieser wird vom Hersteller direkt angeboten und zeichnet sich dadurch aus, dass er von Dieben weder entdeckt noch entfernt werden kann, da er im Inneren des Fahrrads angebracht ist.
Mithilfe einer für Android und iOS erhältlichen App lässt sich der Tracker aus der Ferne steuern und man kann hier, sowie in einem Tracking-Portal jederzeit live die aktuelle Position des Trackers auf einer Karte ansehen.
Von außen ist dieser Tracker wirklich komplett unsichtbar. Keinerlei Kabel oder Schalter weisen auf einen möglichen Tracker hin.
Genauer besteht der Tracker aus zwei Modulen. Dem Flaschenhalter an sich, sowie dem eigentlichen Tracking-Modul. In das Tracking-Modul wird hier die SIM-Karte eingesetzt und dieses wird an die Flaschenhalterung angeclipt.
Auch hier wird vom Hersteller kostenlos eine Android und iOS Tracking App zur Verfügung gestellt, mit welcher man die aktuelle Position des Fahrrads einsehen kann.
Mit einem geringen Einstiegspreis ist der TKSTAR Fahrrad GPS Finder das günstigste Modell in unsrem Test. Hierbei handelt es sich um einen GPS Tracker welcher in ein nachrüstbares LED Fahrrad-Rücklicht integriert wurde.
Grundsätzlich ist auch dieser Tracker von außen recht unauffällig. Allerdings fällt im Vergleich zu anderen Rücklichtern seine große Bauform auf und bei näherem Betrachten lässt sich durch die Kunststoffabdeckung die Tracking- Elektronik im Inneren erkennen.
Bevor wir mit dem Test beginnen habe Ich Marco zu seiner ‘Arbeit’ interviewt um besser zu verstehen, auf was es ankommt und worauf er bei Fahrrädern achtet.
Marco: Naja es ist schnell verdientes Geld. Das passende Fahrrad find ich in ca. einer Stunde in der Stadt. Man weiß mit der Zeit wo man schauen muss und geknackt sind die Schlösser sowieso in ein paar Sekunden. Mit dem richtigen Werkzeug geht das richtig fix und die Passanten juckt es eigentlich nicht was Ich da mache.
Moderator: Was machst du dann mit den Fahrrädern, wenn du die Schlösser geknackt hast?
Marco: Ich fahr erstmal ganz normal damit weg und positionier die dann an einem abgeschiednen Platz, wir sagen toter Briefkasten dazu, der zuvor mit dem Kunden ausgemacht wurde. Bezahlt werde Ich dann via Bitcoin, also komplett anonym.
Moderator: Was bekommst du dann für so einen Auftrag?
Marco: Das kommt immer auf das Fahrrad Modell an. Meistens um die 300-500€. An guten Tagen kann Ich so mehrere Tausend Euro machen.
Moderator: Hast du denn keine Angst bei einer solchen Menge an Fahrrändern von der Polizei erwischt zu werden?
Marco: *lacht* Nene, eigentlich garnicht. Das Fahrrad ist ja so schnell geknackt, da haben die kaum ne Chance mich auf frischer Tat zu ertappen und ermittelt wird da sowie nicht. Vor allem nicht in den größeren Städten, da haben die Bullen genug anders zu tun.
Moderator: Glaubst du man hat als Fahrradbesitzer eine Chance sich vor Fahrrad-Dieben effektiv zu schützen oder sein Fahrrad wieder zurück zu bekommen.
Marco: Also solange das Fahrrad irgendwo im Freien steht, hat man keine Chance und wiederfinden, ist absolut ausgeschlossen, dafür sind die Verstecke viel zu gut und die Stadt viel zu groß.
Wir haben nun drei Fahrräder mit den Trackern präpariert und werden diese nun an verschiedenen Stellen in der Stadt positionieren. Natürlich werden die Fahrräder mit handelsüblichen Schlössern angeschlossen.
Marco erhält von uns die Beschreibung der Fahrräder und denkt wir möchten zeigen wie schnell er diese knacken kann. Er hat natürlich die Erlaubnis die geknackten Fahrräder mitzunehmen. Von den angebrachten GPS Trackern weiß Marco nichts.
Als erstes macht sich Marco an dem Rad, welches den Swisstrack Fahrrad GPS Tracker verbaut hat zu schaffen. Er schaute sich kurz das Schloss an, schneit aber nichts von dem GPS Tracker bemerkt zu haben. Dieses Fahrrad haben wir mit einem teuren Fahrradschloss der Marke ABUS gesichert. Da es sich hierbei um ein sehr robustes Schloss handelt greift Marco direkt zur Flex. Das diese sehr laut ist und grundsätzlich aufsehen erregt scheint Ihn nicht zu stören. Das Schloss hatte er nach nur 45 Sekunden offen und fährt danach einfach davon.
Der TKStar Tracker ist somit an dieser Stelle bereits durchgefallen, da er von Dieben zu leicht enttarnt werden kann. Dieses Fahrrad ist danach verloren.
Wir haben Marco nun ein paar Stunden Vorsprung gegeben und testen nun ob wir die zwei verbliebenen Fahrräder mithilfe der GPS Tracker wiederfinden können.
Bei dem Swisstrack haben wir direkt als sich der Dieb am Rad zu schaffen gemacht hat eine Benachrichtigung auf dem verbundenen Smartphone erhalten. Diese blieb leider bei dem Tracker ID Fahrrad Finder aus. Die App des Tracker ID Trackers zeigt uns eine Position des Fahrrads am Stadtrand an. Wir haben uns direkt auf den Weg zu dieser Adresse gemacht, allerdings erhielten wir während wir unterwegs waren, die Meldung, dass der Akku fast leer ist. Als wir an der letzten angezeigten Adresse des Trackers ankamen, ist der Tracker komplett offline.
Die Position des Rades liegt laut der App auf einem Hinterhof. Die App konnte die Position sogar so genau anzeigen, dass als einziger möglicher Standort, nur ein Lagerschuppen in Frage kommen konnte. Zu unsrem Glück ist dieser nicht abgeschlossen. Es muss sich also um einen von Marco erwähnen ‘toten Briefkasten’ handeln.
Als Fazit lässt sich sagen, dass dieser Test wirklich sehr aufschlussreich war. Mit einem hatte unser Insider Marco Recht. Ganz egal welches Schloss man verwendet es kann blitzschnell geknackt werden, stellt also keine ausreichende Sicherheit dar.
Für uns ist deshalb der Swisstrack GPS Tracker der ganz klare Testsieger. Sein unschlagbarer Vorteil ist seine Tarnung im Inneren des Fahrrads, somit wird er von Dieben nicht erkannt. Auch die im Swisstrack verbaute Technik hat sich als vorteilhaft erwiesen. Sein Akku hat den Tracker zuverlässig mit Strom versorgt und es war eine sehr genaue Standortbestimmung des Fahrrads möglich.
Ergreifen Sie also im Vorfeld die richtigen Maßnahmen, so können Sie Dank der richtigen Technik Ihr Fahrrad beim Diebstahl leicht wieder zurückholen.
Nicht nur im Fahrrad Segment können GPS Tracker nützlich sein. Bei Autos und anderen KFZ Fahrzeugen sind diese gegen Diebstahl unabdingbar. Unser Blog Beitrag klärt auf:
Auto Diebstahlschutz mit GPS
Ein gestohlenes Fahrrad ist nicht nur eine ärgerliche Sache, sondern geht häufig auch ins Geld. Viele Fahrräder die heut zu Tage an jeder Ecke in der Stadt angetroffen werden können kosten oftmals über 1000 EUR. Nimmt man dann hierzu noch die geringe Aufklärungsquote von Fahrraddiebstählen, welche deutlich unter 5% liegt hinzu, wundert es kaum, dass das Geschäft mit gestohlenen Fahrrädern zur Zeit boomt wie noch nie. Laut Insider Informationen landen über 70% der gestohlen Fahrräder in Osteuropa, wo Sie dann auf so genanten ‘Polenmärkten’ Käufern deutlich unter UVP zum Kauf angeboten werden. Die Polizei ist hier total machtlos, da die Methoden der Verbrecher immer ausgefallener werden und die schiere Masse der Diebstähle Tag für Tag steigt. Somit ist man was den Schutz seines Rades angeht auf sich selbst gestellt.
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